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LUDWIG E. RONIG

Ludwig Egidius Ronig (* 27.01.1885 in Köln, † 28.11.1959 ebenda) gehört zu den Malern der Kölner Kunstszene, die in der zweiten Hälfte der Zwanziger Jahre neben Künstlern wie Heinrich Hoerle, Franz Wilhelm Seiwert und Anton Räderscheidt als Avantgardisten hervorgetreten sind. Noch 1932 gründete er mit diesen die "Gruppe 32". Zu seinen engen Freunden gehörte der bekannte deutsche Fotograf August Sander, der ihn mehrfach fotografiert hatte.

 

Im Zuge der Wiederentdeckung der Zwanziger Jahre ist ihm als Maler magisch-realistischer Stilleben und Portraits aber auch Kirchenfenstern wieder allgemeine Anerkennung zuteil geworden. Das Stilleben, die Landschaft und der Mensch sind Bildmotive, die Ludwig E. Ronig immer wieder in verschiedenen Entwicklungsphasen seines künstlerischen Schaffens neu formuliert hat. Es ist die klare, große Form und ein reiner harmonischer Farbklang, den die von geheimnisvoll strömendem Leben und von Eigengesetzlichkeit erfüllten Kompositionen stets bestimmt.

Seit den Zwanziger Jahren bevorzugte er er eine gedämpfte Farbigkeit und erdige Töne.; er verzichtete weitgehend auf die für die Malerei der Neuen Sachlichkeit charakteristische Glättung der Farboberfläche und begab sich damit bewußt in eine gewisse Distanz zum Magischen Realismus. Die schon früh erkennbare Intention zur Vereinfachung findet schließlich in der Abstraktion des Spätwerkes der 1950er Jahre Ausdruck. Figuren und Naturdinge werden formal reduziert und durch Chiffren ersetzt. Die Bildelemente sind nun zu einem Kompositionsnetz aus Flächen, Bändern und tiefenräumlichen Fluchtlinien gefügt. Natur ist nunmehr auf die Ebene der Vergeistigung erhoben und in ein neues eigengesetzliches Kompositionsgefüge gestellt.

 

(Dorothea Eimert, Vorwort zur Ausstellung im Leopold-Hoesch-Museum Düren, 1. April bis 6. Mai 1979)

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